Wie versprochen berichten wir auf unserem JüterBlog über die wichtigen Themen in unserer Stadt. Ich habe am 01.04.2019 für Euch an der zusammengefassten Sitzung der Ortsbeiräte Markendorf/Fröhden teilgenommen.

Ortsbeirat Fröhden: Herr Klute, Herr Winzer
Ortsbeirat Markendorf: Herr Botzet, Herr Kühlhorn
Stadt Jüterbog: Frau Decker (Bauamt), Herr Wolter (Kämmerei)

Die Sitzung wurde um 19:00 Uhr durch den Ausschussvorsitzenden Herrn Klute eröffnet. Es wurde geprüft, ob die Einladungen form- und fristgerecht zugestellt wurden und die Beschlussfähigkeit wurde festgestellt. Es erfolgten keine Einwände, seitens der Ausschussmitglieder, hinsichtlich der Niederschrift über den öffentlichen Teil  der Sitzung vom 04.03.2019. Die Tagesordnung wurde von allen Ausschussmitgliedern bestätigt.

HH Diskussion 2019
Der Kämmerer der Stadt Jüterbog Herr Wolter stellte die Haushaltsplanung 2019 der Stadt Jüterbog 2019 und deren Ortsteile vor. Das ordentliche Ergebnis wird in 2019 mit 232.000 € im Minus stehen,  das außerordentliche Ergebnis mit 288.000 € im Plus, daher im Ergebnis mit geplanten 56.000 € im Plus. Der Ausgleich des ordentlichen Ergebnisses kann nur durch den Verkauf von Grundstücken im Gewerbegebiet Jüterbog erfolgen. Hier betonte Herr Wolter, dass dies aber nicht langfristig so weiter betrieben werden kann. Die Finanzrechnung der Haushaltsplanung 2019 wird zum 31.12.2019 mit circa 400.000 € im Plus stehen, jedoch nur durch die Aufnahme eines Kredites.

Folgende Baumaßnahmen schlagen im Haushaltsplan mit hohen Summen zu Buche:

* der Umbau der  Wiesenschule Jüterbog wird in 2019 3,98 Millionen € Kosten verursachen, insgesamt sogar 8 Millionen € kosten. Der Eigenanteil der Stadt Jüterbog beträgt hier 2,5 Millionen €.

* Der Umbau des Klostermuseums Gut Kaltenhausen soll im September 2019 starten.

* Circa 1 Million € werden für den Ausbau von Nebenanlagen der Stadt Jüterbog, im Zusammenhang mit dem Ausbau der Bundesstraße durch den Landesbetrieb, anfallen.

Somit beträgt die Gesamtsumme für Baumaßnahmen für die Stadt Jüterbog und deren Ortsteile in 2019 11,7 Millionen €. Fördermittel wird die Stadt Jüterbog in Höhe von 10,1 Millionen € erhalten.

Danach ging Herr Wolter zu den Anliegen der Ortsteile Markendorf und Fröhden über. Es liegt der Stadt Jüterbog ein Antrag vor, die Kulturmittel zu erhöhen. Denn die Summe von 400 € je Ortsteil hat sich in den letzten 20 Jahre nicht erhöht. Nun wurde die Summe für Kulturmittel auf Drängen der Orstbeiräte je Ortsteil auf 800 € erhöht. Daher ergeben sich aufgrund der verschiedenen Einwohnerzahl für Fröhden 978,73 € und für Markendorf 1012,15 €. Weiterhin sollen in Fröhden Teile der Betonstraße von Ortseingang bis zum Unternehmen SFI asphaltiert werden, das Angebot liegt der Stadtverwaltung vor. In Markendorf wurden 2018 im Zuge des Neubaus der Bundesstraße die Nebenanlagen saniert, daher gibt es hier in 2019 keine Baumaßnahmen. Ortsbeirat Botzet merkt an, dass er der Stadtverwaltung Jüterbog für Markendorf ein Bildungskonzept eingereicht hatte, hier soll ein Jugendclub eröffnet werden. Dem Kämmerer ist dieses Anliegen nicht bekannt, ihm liegt hierzu nichts vor. Er befürchtet jedoch, dass dieser Wunsch im Haushaltsplan 2019 nicht zu realisieren ist. Der Kämmerer regte an, das Dorfgemeinschaftshaus als Jugendclub zu nutzen. Herr Botzet informiert, dass diese Nutzung nicht möglich ist, da hier kein passender Raum vorhanden ist. Es wurden bereits circa 30.000 € durch den „Kulturverein Fröhden Markendorf e.V.“ finanziert, eine Idee wäre es, das Dorfgemeinschaftshaus an das Kulturquartier zur Vermarktung zu übergeben um mehr Einnahmen erzielen zu können. Der Kämmerer antwortet, dass es doch eigentlich unkompliziert ist Werbung für die Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses es zu machen. Ortsbeirat Botzet bittet jedoch darum nicht zu vergessen, dass dies durch Ehrenamtliche nicht zu schaffen ist. Hier ist es notwendig Angebote zu erstellen, Verträge zu fertigen, die Übergabe durchzuführen, das Finanzielle zu regeln, sowie die Heizung in Gang zu bringen. Beide Parteien sind sich jedoch einig, dass das Gebäude einer erweiterten Nutzung zugeführt werden muss. Herr Wolter nimmt das als Idee mit in die Stadtverwaltung. Ortsbeirat Botzet spricht die Gehwege in Markendorf und Fröhden an. Hier gab es einen öffentlich-rechtlichen Vertrag beim Zusammenschluss der Ortsteile, bisher ist jedoch in dieser Richtung nichts passiert. Frau Decker vom Bauamt der Stadt Jüterbog fragt, ob dieser öffentlich-rechtliche Vertrag dem Bauamt Jüterbog vorliegt, Herr Botzet beantwortet dies mit ja. Frau Decker kann dazu keine Auskünfte geben.

Flächennutzungsplan
Aus verfahrenstechnischen Gründen hat die Verwaltung zwei Beschlüsse zum Flächennutzungsplan in den Ortsbeirat eingebracht, diese Beschlüsse sollen am 24.4.2019 in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. Hierbei handelt es sich um einen Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan, sowie einen Flächennutzungsplan Windenergie. Frau Decker informiert, dass die Stadt Jüterbog circa ein Jahr dafür gebraucht, hat die Planungsleistungen zu vergeben. Es gab vier Bewerber, jedoch nur ein Bewerber erfüllte die durch die Stadtverwaltung vorgegebenen Kriterien. Hier müssen sehr umfangreiche Leistungen erbracht werden, mit einem Auftragsvolumen von circa 500.000 €. Der Auftrag zur Planung der Leistungen wurde an die FIRU mbH  + Fugmann & Janotta vergeben, es werden jeweils 8-12 Personen am Projekt beteiligt sein. Sobald dazu Unterlagen vorhanden sind, werden diese im Internet bereitgestellt. Zum Flächennutzungsplan teilte Frau Decker mit, das Flächen für Häuser, Straßen und Gewerbe jeweils erst entwickelt werden müssen, hierzu ist es notwendig Bedarfe zu ermitteln. Die zu erfolgende Datenerfassung ist sehr umfangreich, hier sind Bevölkerung, Infrastruktur, Bildung, Soziales, Klimaschutz und Digitalisierung zu beachten. Der jetzige Flächennutzungsplan entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen, die Erhebungen stammen aus den neunziger Jahren, der letzte Flächennutzungsplan stammt aus dem Jahr 2000 und wurde jeweils nur geringfügig geändert, zuletzt im Juli 2018. Diese Entwicklung ist laufend zu überprüfen. Zum Thema Konzentrationflächen Windenergie im Flächennutzungsplan informierte Frau Decker, dass dieses Verfahren eine erhebliche Zeit in Anspruch nimmt, die Fertigstellung ist für Mitte 2021 geplant. Per Gesetz könnten Windenergieflächen fast überall entstehen, außer es sind solche Flächen im Flächennutzungsplan enthalten. Der Flächennutzungsplan der Stadt Jüterbog und ihrer Ortsteile enthält drei Konzentrationsflächen für Windenergie. Bisher wurde dieser Flächennutzungsplan noch nicht per Gericht überprüft, dies kann jedoch jederzeit erfolgen, wenn Windunternehmen mit den geplanten Flächen nicht einverstanden sind. Die Behörden sollen frühzeitig in den Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes mit einbezogen werden, danach erfolgt die Einbeziehung der Öffentlichkeit. Hier können Konflikte mit anderen Nutzungen entstehen, welche dann natürlich diskutiert werden müssen. Geplant sind hier vier Termine in der frühzeitigen Phase, eine Auftaktveranstaltung der Kernstadt und ein Termin mit allen Ortsteilen zusammen. Weiterhin soll nach einem Jahr erneut eine Veranstaltung mit der Stadt und allen Ortsteilen stattfinden, sobald der Entwurf vorliegt. Hier kann dann der Feinschliff erfolgen. Im September 2019 soll der Beschluss zum Vorentwurf des Flächennutzungsplanes in der SVV gefasst werden, im November 2019 die frühzeitige Beteiligung, im September 2020 der Entwurf in die Stadtverordnetenversammlung gehen, und im November 2020 in die Ortsteile. Laut Hauptsatzung der Stadt Jüterbog werden die Ortsbeiräte durch die Stadtverwaltung informiert, der Beschluss jedoch wird durch die Stadtverordnetenversammlung erfolgen. Ortsbeirat Klute merkt an, dass das aber ist nicht zielführend ist, alle Ortsteile zu einem Termin zusammenzufassen. Die Ortsteile Markendorf und Fröhden zusammenzufassen ist jedoch gut machbar, da hier gleiche Interessen vorliegen. Frau Decker bleibt bei ihrer Meinung.

Herr Botzet teilt mit, dass es in Fröhden oder Markendorf nicht mehr möglich ist ein Grundstück käuflich zu erwerben. Frau Decker antwortet, dass sie sich die Entwicklung der Ortsteile ansehen wird und in die Bedarfserfassung mit einfließen lassen wird, jedoch nicht auf Vermutungen hin, man sei  hier nicht bei „wünsch dir was“. Der Vertrag durch den Zusammenschluss der Ortsteile von damals ist sicher eine Aufgabenstellung, jedoch kann Frau Decker hier keine weiteren Auskünfte geben. Herr Botzet gibt bekannt, dass sich die Ortsteile umgehend einbringen werden um die Bedürfnisse bekannt zu machen. Weiterhin fragt Ortsbeirat Botzet an, was mit dem gekippten Flächennutzungsplan und den schon darauf stehenden Windkraftanlagen passieren, soll hier ist der Antrag auf Genehmigung gestellt, jedoch die Genehmigung noch nicht erteilt. Frau Decker kennt das Interesse der Bürger, keine weiteren Anlagen in nächster Umgebung zu haben, dies muss jedoch fachlich gut begründet werden. Herr Botzet bittet die Stadt Jüterbog dringend darum, hier einen öffentlich-rechtlichen Vertrag abzuschließen, zum Beispiel zum Thema Wegerecht, da ihm bekannt wurde, dass die Stadt dazu nicht bereit ist. Frau Decker teilt mit, dass dies geprüft werden muss. Ortsbeirat Botzet bittet nachdrücklich darum die Interessen der Ortsteile zum Beispiel über Ersatzmaßnahmen und nicht über die Einzahlung in einen Pool, zu vertreten. Denn von der Einzahlung in einen Pool haben die Ortsteile und auch die Stadt Jüterbog dann nichts. Dazu kommt, dass Herr Botzet  den Bürgermeister Herrn Arne Raue vor 14 Tagen über alle Details informiert hat. Frau Decker gibt an, sie weiß nichts vom Projekt und nichts vom Termin.

Anfragen/Mitteilungen

Amtsblatt

Ortsbeirat Klute spricht die Veröffentlichungen im Amtsblatt an, das Amtsblatt steht zwar im Internet zur Verfügung, jedoch erfolgt aus Kostengründen durch die Stadtverwaltung keine Verteilung in Papierform mehr. Dies stellt große Probleme für die Ortsteile dar, da auch nicht jeder hier über Internet verfügt, erst recht nicht die ältere Bevölkerung. Frau Decker teilt mit, dass laut der Hauptsatzung der Stadt Jüterbog die Informationen im Amtsblatt eingestellt werden und die Verteilung des Amtsblattes nicht ihre Aufgabe sei, der Bürgermeister bitte hierzu selbst angesprochen werden soll. Ortsbeirat Botzet bittet darum im Protokoll zu verfassen, dass die Veröffentlichung im Amtsblatt ohne die Verteilung in Papierform für die Ortsteile nicht akzeptabel ist.

Waldsiedlung
Herr Gärtner fragt an, warum die Waldsiedlung nicht zum Innenbereich gehört? Frau Decker teilt mit, dass hier viele Punkte strittig sind, sie bittet darum ein Klarstellungsverfahren anzuregen.

Jugendclub
Ortsbeirat Botzet fragt die anwesenden Jugendlichen Weiher und Gerstl, ob sie sich inzwischen die Räume des vorgesehenen Jugendclubs angesehen haben und welche Planung es hierzu gibt. Diese antworten, dass die angesehenen Räume optimal für die Nutzung als Jugendclub sind, es sind passende Räume und auch Toiletten vorhanden. Im Moment sei die räumliche Planung aktuell, alles soll so zugänglich bleiben wie bisher, die zeitliche Planung der Nutzung ist noch nicht erfolgt. Nutzen möchte den Jugendklub die derzeitige Generation und die Weitergabe an die folgenden Generationen soll als offener Prozess gesichert sein. Ortsbeirat Botzet merkt an, das hierbei wichtig ist, eine Hausordnung und Öffnungszeiten zu vereinbaren. Mit dem Bereich Jugend der Stadt habe er bereits gesprochen, hier wurde ein Referent für bestimmte Themen in Aussicht gestellt. Ebenfalls wird sich natürlich auch der Ortsbeirat sehen lassen. Als Grundlage, hier sind sich beide Parteien einig, gilt natürlich das „Sich-aufeinander-verlassen-können“. Einiges an Inventar ist noch aus dem Raum in Fröhden vorhanden wie zum Beispiel ein Kicker oder ein Dartgerät. Farbe kann problemlos organisiert (gespendet durch Dorfbewohner) werden um einen Arbeitseinsatz zu starten. Ortsbeirat Botzet stellt fest, dass die Bestimmung eines Verantwortlichen, der Abschluss einer Versicherung, sowie die Meldung der Nutzungsänderung an die Stadt Jüterbog zwingend notwendig sind.

Alles in allem ist hier festzustellen, dass der Kontakt zwischen Ortsbeirat und Bürgern incl. der Jugend sehr gut ist und es sich um einen sehr engagierten Ortsbeirat handelt. Hier beizuwohnen machte wirklich Freude.

Ende 21:30 Uhr

Verfasst von Jaqueline Neumann